Planstatt Senner

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Tuttlingens neue Mitte

Nach drei Jahren intensiver Arbeit, etwa 40.000 Stunden und einer beeindruckenden Investition von rund 10 Millionen Euro ist sie endlich fertiggestellt – die völlig transformierte Fußgängerzone in Tuttlingen. Die Renovierung war weit mehr als nur der Austausch beschädigter Beläge. Es handelte sich um eine umfassende Neugestaltung, die nun sichtbar ist. Die Ziele des Projekts wurden erfolgreich erreicht: Die Fußgängerzone erstrahlt nun in einem helleren, attraktiveren und großzügigeren Erscheinungsbild.

Bauherr: Stadt Tuttlingen |  Ausgezeichnet mit „Beispielhaftes Bauen“

Tuttlingen MitteTuttlingen Mitte

Der Preisträger

Tuttlingen Projekt

Diese Renovierung war nicht nur ein Zeichen des Engagements für die Innenstadt und den traditionellen Einzelhandel, sondern auch eine klare Botschaft an die Menschen. Wir sind fest davon überzeugt, dass sie auch in Zukunft nicht nur online einkaufen möchten, vorausgesetzt, dass das Angebot und die Atmosphäre stimmen. Ursprünglich wurde die Tuttlinger Fußgängerzone im Jahr 1987 eröffnet. Noch vor einigen Jahren durchquerte der Verkehr der B 311 die Bahnhofstraße und der Marktplatz war ein großer Kreisverkehr.

Tuttlingen Projekt

Nach fast drei Jahrzehnten zeigte die Fußgängerzone jedoch deutliche Zeichen des Alterns. Viele Beläge waren beschädigt und die Beleuchtung sowie die Möblierung entsprachen nicht mehr den heutigen Standards. Aus diesem Grund beschloss der Gemeinderat, die Fußgängerzone umfassend zu sanieren. Nach ausführlichen Diskussionen wurde schließlich beschlossen, nicht nur eine einfache Renovierung durchzuführen. Gemeinsam mit dem renommierten Büro Planstatt Senner wurde ein innovatives Konzept entwickelt, das die Attraktivität der Tuttlinger Innenstadt erheblich steigern wird.

Beispielhaftes Bauen

> Auszeichnung

Tuttlingen Projekt
Tuttlingen Projekt

Die Beläge

Tuttlingen Beläge

Früher prägten fünf unterschiedliche Beläge aus Asphalt, Betonstein und Naturstein das Bild der Fußgängerzone und sorgten für ein unruhiges Erscheinungsbild. Nun wurde die gesamte Fläche einheitlich mit hochwertigem Natursteinpflaster versehen.

An markanten städtebaulichen Bereichen wie der Stadtkirche und dem Marktplatz wurden jedoch farbige Akzente gesetzt. Als Material wurde Granit gewählt, ähnlich wie in Albstadt, wo bereits positive Erfahrungen mit diesem Stein hinsichtlich seiner Widerstandsfähigkeit gegen Verschmutzung und Abnutzung gemacht wurden.

Tuttlingen Beläge

Das Wasser

Tuttlingen Wasser

Der Wunsch nach mehr Wasser in der Stadt wurde bereits in den frühen Planungsphasen von Kindern und Jugendlichen geäußert.

Tuttlingen Wasser

Dieser Wunsch wurde mit einem beeindruckenden Ensemble aus Wasserfontänen rund um den Marktplatzbrunnen erfüllt. Bei Einbruch der Dunkelheit tauchen bunte Lichter die Fontänen in ein magisches Farbenspiel.

Tuttlingen Wasser
Tuttlingen Wasser

Die Möblierung

Tuttlingen Möblierung

Die Fußgängerzone von Tuttlingen hat nun eine einheitliche Möblierung. Hauptbestandteile sind Sitzgelegenheiten und Tische aus Naturstein, die nicht nur zu einer kurzen Rast einladen, sondern auch interne Anschlüsse für Marktstände bieten. Dadurch werden herumliegende Kabel und potenzielle Stolperfallen vermieden.

Tuttlingen Möblierung
Tuttlingen Möblierung

Beleuchtung & Bäume

Tuttlingen Beleuchtung

Ein völlig neues Beleuchtungssystem erhellt nun die Fußgängerzone von Tuttlingen auch nachts. Die Lampen wurden entlang von Drahtseilen angebracht, die zwischen den Gebäuden oder freistehenden Masten gespannt sind. Durch diese Methode konnte die Beleuchtung sowohl zwischen den Bäumen als auch in der Mitte des Straßenraums angebracht werden. Somit wird die gesamte Straße besser ausgeleuchtet, und nicht nur die Randbereiche. Die einzelnen Lampen sind in geschwungenen Linien angeordnet, was die starre Achse der ``Tuttlinger Meile`` auflockert.

Die Baumallee ist ein markantes Merkmal der Fußgängerzone von Tuttlingen. Trotz der Renovierung behält die Straße ihren Charakter als langgezogene Allee. Dennoch wurden einige Bäume entfernt, insbesondere dort, wo wichtige städtebauliche Gebäude wie die Stadtkirche bisher weitgehend verdeckt waren. Dadurch entstand eine rhythmische Abfolge von freien und baumbestandenen Abschnitten entlang der Achsen und der Straßenraum wurde strukturiert.

Barrierefreiheit & Erweiterung

Barrierefreiheit
Barrierefreiheit

Die Bedürfnisse älterer Menschen, Sehbehinderter und Rollstuhlfahrer spielten bei der Gestaltung der Fußgängerzone eine zentrale Rolle. Die gesamte Fläche wurde ebener gestaltet und Stolperfallen wurden beseitigt. Soweit möglich, wurden auch die Zugänge zu Geschäften und Privathäusern erleichtert. Es gibt ein Leitsystem für Blinde und Sehbehinderte entlang der gesamten Straße. Eine abgedeckte Entwässerungsrinne dient hauptsächlich diesem Zweck. Wo keine Entwässerungsrinne vorhanden ist, wurden speziell gefräste Natursteine verlegt. Diese Lösung wurde in Zusammenarbeit mit Blindenverbänden entwickelt.

Bisher endete die Fußgängerzone an der Gartenstraße, und der Abschnitt bis zur Wilhelmstraße war zwar ähnlich gestaltet, aber für den Autoverkehr zugelassen. Ähnliches galt für den nördlichen Teil der Rathausstraße und den südlichen Teil der Oberen Hauptstraße. Diese verwirrende Situation, insbesondere für Ortsfremde, wurde geändert: Der gesamte Bereich ist nun eine Fußgängerzone und lädt zum Flanieren ein.

Die Reflektionen

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