______ zurück zur
______ zurück zur
Die winkelförmige Stellung der beiden Gebäude schafft klare Raumkanten zu den umliegenden Straßen und lässt zum Gewerbehof hin einen großzügigen Freiraum entstehen, der sich als Schulhof-Band zwischen Steinstraße und Gustav-Schwab-Straße spannt. So wird der Schulhof durch eine Abfolge von offenen Flächen und baumüberstellten Hochbeeten definiert, die sich aus dem Achsmaß der Innenräume ergeben. Die Baumpakete, die ihre jeweiligen Besonderheiten in Blüte, Blattform, Herbstfärbung bzw. Rindenschmuck zeigen, geben dem Band einen interessanten Rhythmus.
Bauherr: Stadt Konstanz, Amt für Stadtplanung und Umwelt | Ausgezeichnet mit „Beispielhaftes Bauen“
Das Freiflächenkonzept greift die Idee der Cluster des Schulgebäudes auf und erlaubt den Räumen im Erdgeschoss die Einbeziehung und Nutzung des Außenbereiches. So befindet sich zum Beispiel vis-à-vis des Musikraumes ein Musikplatz, auf dem im Freien unterrichtet oder sogar ein Konzert gegeben werden kann. Als Belag im Schulhofband wurde mit dem Melaphyr-Pflaster ein vorhandenes Natursteinpflaster wiederverlegt, das vorher im Bereich der ehemaligen Jägerkaserne eingebaut war.
Nördlich der Schule befindet sich in dem ruhigeren Teil des Schulhofes ein grünes Klassenzimmer. Hier nehmen auch Schulgärten thematisch die vier Jahreszeiten der Baumpakete wieder auf. Eine Bewegungsfläche mit einer großen Kletterstruktur bietet den Kindern weiteren Platz zum Austoben.
Architektur: BJW Architekten Broghammer Jana Wohlleber
Landschaftsarchitektur: Planstatt Senner
Bauherren: Stadt Konstanz
Tragwerksplanung: Fischer+Leisering Ingenieurgesellschaft, Konstanz
TGA-Planung: Greiner Engineering, Konstanz
Elektroplanung: Butz Neher, Konstanz
Brandschutz: LW-Konzept, Stuttgart
Bauphysik: eböck, Tübingen
Entlang der Grundstücksgrenze zum Gewerbehof befinden sich die Fahrradabstellanlagen. Eine Fahrradüberdachung mit integrierten Nebenräumen für Hausmeister und Müllcontainer bildet den östlichen Abschluss zum Gewerbehof. Südlich des Gebäudeversatzes zwischen Schule und Sporthalle mündet das „Band“ des Schulhofs auf den Quartiersplatz, der hier als angenehmes Entree zur neuen Gebhardschule und zur Sporthalle entsteht. Das Band verläuft als grüne Terrassierung mit Sitzmöglichkeiten hinunter in Richtung Gustav-Schwab-Straße. Eine barrierefreie Aufgangsmöglichkeit verläuft parallel zu den Abtreppungen.
Bereits vom Bahnsteig und von der Fußgängerbrücke aus werden Quartiersplatz und Pausenhof gut erlebbar. Somit verbinden sich am Quartiersplatz die Grün- und Freiräume von Schulhof mit den Wegeachsen nach Norden zur Steinstraße sowie nach Osten zum Jugendzentrum.
Hier liegen die öffentlich genutzten Spiel- und Bewegungsflächen wie Multifunktionsspielfeld und Soccer-Box folgerichtig zwischen Sporthalle und dem Jugendzentrum, störungsfrei zum Schulbetrieb. Der Höhenunterschied zwischen der Halle und den Spielfeldern wird durch Sitzstufen aufgefangen und kann zum Zuschauen und Aufenthalt genutzt werden. Im westlichen Eck der Sportflächen bieten eine Boulderwand und eine Outdoor-Fitness-Anlage neben den klassischen Ballsportarten auch die Möglichkeit, beliebte Trendsportarten zu betreiben. Für die Sport- und Spielflächen wird ein farbiger Kunststoffbelag verwendet, der lärmmindernd wirkt.
Durch die räumliche Gliederung schafft das Freiflächenkonzept auf verhältnismäßig kleinem Raum, attraktive Flächen mit entsprechender Ausstattung anzubieten, die den Ansprüchen einer Gemeinschaftsschule gerecht werden und gleichzeitig ein erweiterndes, multifunktionales Angebot als öffentlicher Spielplatz und Treffpunkt für den Stadtteil Petershausen schaffen.
„Ein Musterbeispiel eines Ortes für zeitgemäße Pädagogik: Ein selbsterklärender, logischer Grundriss, hochwertige Aufenthaltszonen, kindgerechte, ehrliche, haptische Materialien, hohe, offene Lern- und Gemeinschaftsräume sowie Freiräume sind beste Voraussetzungen für eine motivierte, erfolgreiche Schulzeit. Da möchte man wieder Schüler sein.“
Beispielhaftes Bauen, Auszeichnungsverfahren „Konstanz 2011 – 2018“