Klima- und Baumhain-Tag
Es gibt aktuell kaum ein Thema, das intensiver in der Öffentlichkeit diskutiert wird als die Klimaerwärmung und die Nichteinhaltung der Klimaziele von Paris. Hauptgründe für die höheren Temperaturen sind der enorme CO2 – Ausstoß und eine wachsende Versiegelung.
Die Landschaftsarchitekt*innen, Ökolog*innen und Stadtplaner*innen in der Planstatt Senner arbeiten an bundesweiten und internationalen Projekten, welche die Klimaerwärmung drosseln. Dies geschieht durch eine transdisziplinäre Planung mit dem Ziel, mehr Bäume zu pflanzen, Flächen zu entsiegeln, Fassaden und Dächer zu begrünen, … So entstehen hochwertige und klimaresiliente Gärten, Parks, Plätze, Straßen und Kulturlandschaften.
Zu diesem spannenden Thema veranstalteten wir am 22.09.2022 den Klima- und Baumhain-Tag, der im Rahmen einer bundesweiten Veranstaltung des Bundesverbandes GebäudeGrün e. V. (BuGG) stattgefunden hat.
Inhaltsübersicht
Die Planstatt Senner bedankt sich bei den zahlreichen und auch engagierten Gästen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Kultur, Lehre sowie Architektur und Studierenden herzlich.

Markus Müller
Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg
Nachhaltigkeitsthemen, Ziele & Umsetzung
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Kompletter Beitrag auf Seiten 8 – 11 (digitale Inhaltsverzeichnis) / 07 – 10 (Broschüre)
Ausschnitt:
Die Politik ist im Augenblick sehr stark darin, Ziele zu formulieren und die Latte immer noch ein bisschen höher zu setzen. Jedoch wie wir dahin kommen und was es uns am Schluss kostet, weiß niemand. In vielen Gesprächen, die wir ja auch auf politischen Ebenen führen, müssen wir das Thema jetzt anpacken.
Es ist völlig normal, dass wir jetzt auf dem Stand sind, wo wir als baden-württembergische Kammer für Nachhaltigkeit zuständig sind. Wir haben im Augenblick die Situation, dass es vorangeht, dass sich deutlich etwas tut. Und das ist es, was uns im Land in Bewegung hält, weil wir die Berufsgruppe sind, die relativ viel dazu beitragen kann.
Die Landschaftsarchitektur ist hierbei im Zentrum, jedoch auch Architekten können viel beitragen und sind auf diesem Gebiet bereits weit vorangekommen. Wir sind unglücklich über die Art, wie wir Wohnungsbaupolitik machen sollen und wie die Transformationsprozesse laufen.
Jetzt haben wir gerade ein paar Monate mit Strategie und Dialog verbracht, sollten jedoch versuchen, den Wohnungsbau zu optimieren, in dem auch Nachhaltigkeit ein Thema sein muss. Das nachhaltige Bauen in Baden-Württemberg ist gut aufgestellt, auch die Jugend ist in Prozesse einzubinden und wir müssen überlegen, wie wir die Bauwirtschaft vorantreiben können.
Wir treiben die Fortbildungen, was Nachhaltigkeitsthemen angeht, massiv nach vorne und das ist eine große Chance, wie wir uns des Themas annehmen.
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Partner & Verbände der Planstatt Senner >
Das Wir-Prinzip der Planstatt wird auch nach außen zelebriert, indem wir mit zahlreichen Handwerks- und Wirtschaftsverbänden zusammenarbeiten.
Dieser Verbund vergrößert insbesondere das fachliche Know-how unserer Mitarbeiter und garantiert, neben unseren zahlreichen regionalen Projekten, eine Interessenvertretung auf Landes- und Bundesebene.

Johann Senner
Landschaftsarchitekt, Büroinhaber Planstatt Senner
Transdisziplinäre Herangehensweise – sichert eine hohe Planungsqualität – without blinders –
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Kompletter Beitrag auf Seiten 12 – 13 (digitale Inhaltsverzeichnis) / 11 – 12 (Broschüre)
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Die Planstatt Senner ist ein transdisziplinäres und internationales Planungsbüro mit Landschaftsarchitekten, Landschaftsökologen, Stadtplanern, Spezialisten für Klimaresilienz und Regenwasserkreisläufe, Biologen und Limnologen, Spezialisten für Biodiversität, Boden- und Grundwasserschutz, Ingenieuren für Fließgewässer-
renaturierung … Neue Kompetenzfelder werden auch mit verschiedenen Kooperationspartner angegangen. So entstehen einmalige Ergebnisse.
Wir arbeiten nach dem Grundprinzip: „Die Bäume machen den Regen und nicht umgekehrt“.
Die Planstatt entwirft Urbane Freiräume, Landschafts- und Stadträume mit hoher Biokapazität, Ästhetik, Funktionalität und Nachhaltigkeit. Klimaresilienz lässt sich nicht an 1,5 °C Erwärmung beschreiben. Sie betrifft alle Faktoren unserer privaten und öffentlichen (Frei-)Räume: gute Luft-, Wasser- und Bodenqualität, ruhige und grüne Wohlfühlorte, gesunde Landschaften, artenreiche Lebensräume für Pflanzen und Tiere.
Dem Baumhain wird dabei eine besondere Rolle von uns zugeschrieben. Diese lockeren und kleinen „Wäldchen“ sollten neben Einzelbäumen, Baumgruppen, Baumreihen und Alleen in unseren Städten und Landschaften viel mehr gepflanzt werden. Im lichten Schatten eines gemischten Baumhains ist die Sommerhitze erträglicher, entsteht ein besseres Micro- und Macroklima, wird Kohlendioxid in Sauerstoff umgewandelt und in der Atemluft angereichert, gedeihen viele Permakulturen und verschiedene Parkvegetationen.
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Leistungen der Planstatt Senner >
Unsere Lösungsstrategien basieren auf transdisziplinäre Projektentwicklung- und Durchführung. Wir sind ein Team aus über 70 Mitarbeiter unterschiedlicher Fachgebiete.

Johann Senner
Landschaftsarchitekt, Büroinhaber Planstatt Senner
Die CHARTA für Klima- und Baumhainkonzepte
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Kompletter Beitrag auf Seiten 14 – 15 (digitale Inhaltsverzeichnis) / 13 – 14 (Broschüre)
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Die CHARTA für Klima- und Baumhainkonzepte spiegelt den aktuellen Stand unserer Planungsmethodik wieder. In „Klimagipfeln“ der Planstatt wurde die CHARTA Schritt für Schritt zu einem Gesamtwerk zusammengesetzt.
Die Kooperation dieser neuen Typologie von Planung (Klima- und Baumhainkonzepte) braucht auch Kooperationen mit Universitäten, Botanischen Gärten, Baumschulen, Medizinern, Physikern, Ökonomen, Sozialwissenschaftlern, Philosophen, Architekten und Mobilitätsstrategen.
Die Eckpfeiler der CHARTA entsprechen den wichtigsten Phasen eines Projektes: Zweck und Ziele | Standortwahl | Bestandsanalyse | Entwurfskonzept | Baukosten, die auch ökologische Eingriffe | Lebenszyklen berücksichtigen …
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WAS BEEINFLUSST UNSERE GESUNDHEIT?
Die menschliche Gesundheit leidet unter den Klimaveränderungen und Naturverschmutzungen. Trotzdem reichen die weltweiten Anstrengungen nicht aus, dem Problem entscheidend entgegenzutreten. Ebenso zeigen Erfahrungen aus der Corona-Pandemie, dass gesündere Menschen besser vor den Krankheitserregern geschützt sind.

Ann-Katrin Hehl
Umweltwissenschaftlerin, Planstatt Senner
Der gesunde Boden
In einer Handvoll gesundem Boden leben mehr Lebewesen, als Menschen auf der Erde, zeitgleich funktioniert er wie ein Schwamm.
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Kompletter Beitrag auf Seiten 16 – 17 (digitale Inhaltsverzeichnis) / 15 – 16 (Broschüre)
Ausschnitt:
Dieses Medium ist hervorragend der Wahnsinn. Zum Einstieg eine kurze Übersicht zum Bodenaufbau und dessen Bestandteilen. Ein durchschnittlicher Boden besteht aus drei Haupthorizonten A, B und C.
Die Bestandteile des Bodens lassen sich grob auf-teilen in mineralische Substanzen, Luft, Wasser und organische Substanzen. Die organischen Substanzen teilen sich in einem gesunden Boden wieder in verschiedene Bestandteile auf. Zu 85 % ist dabei Humus eine der wichtigsten und leistungsfähigsten organischen Bestandteile. Humus ist ein Umsetzngsprodukt aller toten organischen Substanzen, die auf der Bodenoberfläche vorhanden sind. Darunter sind unter anderem Laub, Totholz, Rückstände von Bodenlebewesen. Humus hat eine große, negativ geladene Oberfläche mit dem Vorteil, Wasser und Nährstoffe zu binden. Humus besteht zudem zu 58 % aus Kohlenstoff. Somit geht mit dem Aufbau einer Humusschicht auch die Speicherung von Kohlenstoff einher (solange der Humus beibehalten wird). Somit ist Humusabbau ganz schlecht (CO2 Freisetzung in die Atmosphäre), Humusaufbau super gut (CO2 Sequestrierung im Boden). Die 4-Promille-Initiative der UN-Konferenz 2015 greift genau diese Funktionen des Humus auf: mit einer Erhöhung der Humusgehalte in allen Böden der Welt um 4 Promille pro Jahr könnten die gesamten, durch Menschen bedingten CO2-Emissionen weitgehend kompensiert werden. Humus ist ein wichtiges Gut, um Klimagase zu reduzieren.
Neben der Funktion, CO2 zu speichern und Nährstoffe zu binden, ist Humus, auch mit Blick auf den Wasserhaushalt, ein Funktionsträger.
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Team ``Regenwasser``
Philipp Padur, Regenwasserspezialist, Planstatt Senner | Elias Bonet B. Eng. Landschaftsarchitektur, Planstatt Senner
Regenwasserkreisläufe sorgen für ein angenehmes Wohnen, ein gesundes Wohnumfeld und entlasten die Klärwerke
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Kompletter Beitrag auf Seiten 18 – 21 (digitale Inhaltsverzeichnis) / 17 – 20 (Broschüre)
Ausschnitt:
Einleitung
Seit einigen Jahren setzt sich ein Team aus Ingenieuren,
Ökologen und Fachplanern der Planstatt Senner in Form einer Klima-Taskforce mit dem nachhaltigen Umgang natürlicher Ressourcen auseinander. Ein wesentlicher Punkt hierbei ist der Umgang mit anfallendem Regenwasser, welches eine wachsende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel darstellt. Nicht nur wichtig für das Überleben der Pflanzen, sondern auch für die Förderung des menschlichen Wohlbefindens, ist die Speicherung und Verwertung von Regenwasser eine immer stärker werdende Eigenschaft, welche in der Planung zu berücksichtigen ist.
Klimawandel und Auswirkungen auf Regenwasservorräte
Der Klimawandel wirkt sich nicht nur auf die steigenden Temperaturen aus, welche von Wissenschaftlern auf die Kommazahl genau ermittelt werden können, sondern auch auf den Niederschlag von Regenwasser. Der aktuelle Trend zeigt, dass sich der Niederschlag in die Wintermonate verlagert – dem Zeitpunkt an dem Pflanzen das Regenwasser wohl am wenigsten benötigen.
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Marc Vorrath
Marc Vorrath, Landschaftsplanung & Artenschutz, Planstatt Senner
Wildheit in Stadt und Land ist schön – wie Ästhetik die Biodiversität beeinflusst und umgekehrt
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Kompletter Beitrag auf Seiten 22 – 23 (digitale Inhaltsverzeichnis) / 21 – 22 (Broschüre)
Ausschnitt:
Beim Thema „Wildheit ist Stadt und Land – wie Ästhetik die Biodiversität beeinflusst und umgekehrt“, geht es um die Biodiversität im Zusammenhang mit der Ästhetik, die dahinter steckt, oder auch eben nicht. Zunächst muss man wissen, was die Begriffe Biodiversität und Ästhetik überhaupt bedeuten. Biodiversität ist die Vielfalt der Genetik, die Vielfalt der Lebensräume und die Vielfalt der Lebensformen. Bei uns betrifft es insbesondere die Artenvielfalt. Im Bürogarten der Planstatt finden wir zum Beispiel Grünspecht, Baumläufer, Eichhörnchen, Igel und noch viele, viele Weitere. Und um diese Artenvielfalt zu erhalten, müssen wir in unseren Planungen auch in den Städten Biodiversität erhalten und schaffen und die Planung so anpassen, dass möglichst viele Arten davon profitieren können.
Ästhetik dagegen ist im allgemeinen Sprachgebrauch definiert als etwas Schönes. Es ist jedoch die Lehre eigentlich ist es die Lehre der Wahrnehmung, also sowohl schön als auch nicht schön. Im Weitern gehen wir jedoch davon aus, dass die Ästhetik als das gemeint ist, was schön ist.
Ein Beispiel dafür sind Blumenwiesen, die im Allgemeinen als schön betrachtet werden und der Steigerung der Biodiversität dienen. Es gibt aber auch Strukturen, die als unordentlich gelten, zum Beispiel das Ritzengrün im Asphalt. Meist wurde das früher als unordentlich empfunden, obwohl es die Biodiversität stärkt. Aber wenn man die Biodiversität begreift und weiß, was dahintersteckt, dann ändert sich das Hintergrundwissen und damit auch die Begrifflichkeit der Ästhetik.
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Dr. Med. Fanny Senner
Fachärztin für Psychatrie & Psychotherapie
Die Natur und unsere psychische Gesundheit
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Kompletter Beitrag auf Seiten 24 – 25 (digitale Inhaltsverzeichnis) / 23 – 24 (Broschüre)
Ausschnitt:
Als Psychiaterin möchte ich die Brücke zwischen psychischer Gesundheit und Klima schlagen. Diese zwei Karten von Mannheim, einer Studie des Zentralinstituts für seelische Gesundheit, zeigen, wie wichtig dieser Zusammenhang ist (Tost et al., 2019). Auf der einen Karte von Mannheim ist die Inzidenz (Häufigkeiten 1:100.000 Einwohnern) von psychiatrischen Erkrankungen dargestellt. Je dunkler, desto mehr Menschen mit psychischen Erkrankungen leben dort. Die andere Karte stellt die Grünflächen in Mannheim dar. Werden beide Karten übereinandergelegt, ist zu erkennen, dass dort wo mehr Grün wächst, weniger psychische Erkrankungen vorliegen. Es besteht also ein signifikanter Zusammenhang zwischen psychiatrischen Erkrankungen und dem Ausmaß an verfügbaren Grünflächen in unseren Lebensräumen.
Die Natur bietet vielfältige Potenziale auf unsere psychische Gesundheit: gesundheitsfördernd, gesundheitsschützend und gesundheitsgefährdend.
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Francis Whitehead
Klimaspezialist & Stadtplaner, Planstatt Senner
Klimaadaptive Entwurfsstrategien in der Stadt- und Freiraumplanung
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Kompletter Beitrag auf Seiten 26 – 27 (digitale Inhaltsverzeichnis) / 25 – 26 (Broschüre)
Ausschnitt:
Hinsichtlich des Klimawandels sind neue Strategien und Methoden für klimaadaptive Planungen unerlässlich. Dabei betrifft der Klimawandel jeden, die Städte werden heißer, die Anzahl der heißen Tage nimmt zu. Auch die Anzahl der Tropennächte, während der sich städtische Räume nicht unter 20 Grad Celsius abkühlen, vermehren sich in Folge der globalen Erwärmung. Allgemein sehen meteorologische Statistiken und Prognosen nicht sehr gut aus. Wir können jedoch etwas dagegen tun.
Mit einem methodischen Ansatz in unserer Planung. Mithilfe von Simulationen, welche wir in unseren Entwurfsprozess implementieren, können wir sensible Räume in unserer Planung erkennen und somit die klimatische Qualität der Stadt – wie z.B. Freiräume erhöhen.
Der Prozess beginnt mit einer Analysephase, während der Kenntnisse und Daten gesammelt werden. Wichtige Daten betreffen die Topographie, Vegetation, Gebäudedaten und meteorologische Datensätze (Windrichtung / Temperatur / Luftfeuchtigkeit).
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Regine Guglielmo
Stadtplanung & Geografie, Planstatt Senner
Die Stadtplanung – von Bildern lernen
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Kompletter Beitrag auf Seiten 28 – 29 (digitale Inhaltsverzeichnis) / 27 – 28 (Broschüre)
Ausschnitt:
Die Stadtplanung hat am Anfang eines Projektes die größten Einflussmöglichkeiten. Bereits mit der Stellung der Gebäude wird der Grundstein gelegt, ob eine gute Durchlüftung eines Quartiers funktioniert und die zukünftigen Bewohner sich wohlfühlen oder nicht. In der Planstatt verfügen wir mittlerweile über die technische Ausstattung, klimatische Parameter tatsächlich auch zu messen und zu simulieren. Wir haben eine Drohne mit Wärmebildkamera, die wir über jedes Projekt laufen lassen und den Bestand aufnehmen, um zu schauen, wo unsere thermischen Hotspots sind. Wir haben mit dem Softwareprogramm EnVi-Met die Möglichkeit, sowohl den Bestand darzustellen als auch die Planung zu simulieren. In einem iterativen Verfahren analysieren wir, wo wir ansetzen können, um den klimatischen Komfort im zukünftigen Quartier zu optimieren.
Grundsätzlich geht man mit einem gesunden Menschenverstand und dem vorhandenen Wissen an ein Projekt. Mit diesen neuen Instrumenen können wir nun aber tatsächlich Zusammenhänge darstellen und plakativ veranschaulichen, dass auch jeder Bürger die Auswirkungen verstehen kann.
Beim Marktplatz in Wendlingen zum Beispiel hatten wir eine Wärmebildaufnahme, die großflächig rote Bereiche zeigt. Wir sind alarmiert. Es gibt eine riesige Fläche ohne einen einzigen Baum. Wir müssen hier etwas tun. Wenn wir in die Kommunen kommen und dieses Bild zeigen, wird jedem klar, hier ist Handlungsbedarf. Die neuen Tools unterstützen uns Planer in unserem täglichen Tun.
Ende des Ausschnitts

Tina Mühleck
Stadtplanerin & Mediatorin, Planstatt Senner
Im Dialog – Bürgerbeteiligung bei Klimaprojekten
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Kompletter Beitrag auf Seiten 30 – 31 (digitale Inhaltsverzeichnis) / 29 – 30 (Broschüre)
Ausschnitt:
Nicht nur die Auftraggeber müssen wir von der Wichtigkeit des Klima- schutzes überzeugen, wir müssen auch die Bürger mitnehmen. So zum Beispiel beim klimaresilienten Umbau der Hasenheide in Berlin, einem der ältesten Volksparks der Stadt. Die Freiflächen dort sind besonders intensiv genutzt, dadurch unter der Trockenheit und sindsomit sehr beansprucht. Für dieses Projekt haben wir ein Beteiligungs- konzept entwickelt, um die Nutzer für das Thema zu sensibilisieren und über die geplanten Maßnahmen zu informieren.
Ende des Ausschnitts

Tim Kaysers
Landschaftsarchitekt, Planstatt Senner
Grüne Gebäude, Plätze und Straßen rücken die Schönheit, Nutzbarkeit und Nachhaltigkeit öffentlicher Räume in den Fokus
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Kompletter Beitrag auf Seiten 32 – 33 (digitale Inhaltsverzeichnis) / 31 – 32 (Broschüre)
Ausschnitt:
Dieses Thema ist zukünftig sehr wichtig. Vor allem, weil auch viele Architekten unter uns sind. Es ist ein Thema, was uns sehr freut, weil wir einfach noch viel intensiver mit den Architekten zusammenarbeiten können. Es ist das Thema grüne Gebäude.
Thema grüne Gebäude
Bisher ging es bei dem Thema nur um Wärmepumpen und um Effizienz. Dies ist jedoch aus unserer Sicht kein grünes Gebäude. Es gibt auch das echte „Grün“ und ein grünes Gebäude kann nicht grün genug sein. Je grüner, je besser. Denn die grüne Haut, oder diese grüne Hülle, oder ist einfach die klimaneutralste und biodiverseste Hülle oder Haut, die es gibt. Sie kühlt, sie speichert CO2, sie nimmt Feinstaub und Lärm auf. Wie wir bereits gehört haben, gibt es zu den gesundheitlichen noch viele weitere positive Wirkungen. Aus diesem Grund ist an sich davon auszugehen, dass Dachbegrünung Standard ist. Zumindest sollte man dies meinen. Dem ist nicht so. 2021 wurden nur 8 % der Flachdächer der Neubauten begrünt. Das ist viel zu wenig. Millionen von Quadratmetern wurden ganz normal mit Bitumen oder ähnlichem versiegelt.
Dabei könnten diese Dächer alle grün sein. Da gibt es noch sehr viel Luft nach oben. Und das zweite Thema ist die Fassadenbegrünung, was jetzt auch immer mehr kommt. Die Zahlen haben sich vervierfacht.
Ende des Ausschnitts

Kerstin Winandi
Landschaftsarchitektin, Planstatt Senner
Die ursprünglichen Themen Boden, Wasser, Klima, Bäume, Blattgrün, Pflanzen
Projekt Obertorplatz, Hechingen
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Kompletter Beitrag auf Seiten 34 – 35 (digitale Inhaltsverzeichnis) / 33 – 34 (Broschüre)
Ausschnitt:
Schon früher hat man als Landschaftsarchitekt oft Gutes getan. Unsere Profession ist positiv besetzt. Wir arbeiten mit einfachen Baustoffen, die es schon immer gegeben hat. Dabei konzentrieren wir uns auf die ursprünglichen Themen: Boden, Wasser, Klima, Bäume, Blattgrün, Pflanzen.
Was sich in den letzten Jahren gewandelt hat, ist, dass wir inzwischen nicht nur der Meinung sind, wir tun etwas Gutes, sondern wir können es tatsächlich messen und dadurch noch besser machen. In den letzten Jahren haben wir gelernt, durch Klimasimulationen, durch Messung von Verdunstungsleistungen, durch Analysieren von Bodenproben, durch besseres Verständnis der Leistungen von Bäumen, besser angepasste und zukunftsfähigere Planungen zu schaffen.
Und wie immer im Leben geht es auch bei unseren Projekten darum: wehret den Anfängen! Wir wollen nicht nachher noch Begrünung machen um Gebäude, die grundsätzlich schon falsch positioniert sind. Wir wollen von vornherein schauen, wo die wertvollen Böden sind, die entsiegelt bleiben müssen, wie wir den Fußabdruck verkleinern können und nicht nachher noch versuchen, lediglich noch einen grünen Anstrich zu verteilen.
Das erste Projekt, ist der Obertorplatz Hechingen. Hier waren früher 9000 Quadratmeter versiegelt – ein Verkehrsknotenpunkt. Jeder Tropfen Regenwasser in der Straße ist in den Kanal geführt worden. Und dabei haben wir hier einen wunderbaren Anschluss vom kurfürstlichen Garten in Richtung denkmalgeschütztes Rathaus.
Ende des Ausschnitts

Kerstin Winandi
Landschaftsarchitektin, Planstatt Senner
Die Gartenschau in Balingen 2023 / Stephansplatz in Konstanz
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Kompletter Beitrag auf Seiten 36 – 37 (digitale Inhaltsverzeichnis) / 35 – 36 (Broschüre)
Ausschnitt:
Das zweite Projekt ist die Gartenschau Balingen 2023.
Da durften wir die Objektplanung für die Landschaftsachse Nord erarbeiten. Das
Gesamtprojekt ist “sowas wie” das Traumkästchen eines Landschaftsarchitekten: Flussrenaturierung, Spiel- und Sportanlagen, großzügige Wiesen uvm. In diesem Zuge haben wir die Konversion von zwei Flächen vorgenommen:
1.) 8 Tennisplätze, die direkt im Auebereich der Eyach platziert waren
2.) das ehemalige vollflächig versiegelte Gewerbeareal Hahn und Schneckenburger, in der Flussaue auf 8.000 m² Öltanks, Lackierereien, Tankstellen etc. lagerten.
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Das dritte und letzte Projekt ist ein Planungsprojekt: der Stephansplatz in Konstanz.
Alle mittelalterlichen Stadtplätze in der Innenstadt von Konstanz sind stark versiegelt und wenig grün. Jedoch sind alle weitestgehend verkehrsfrei. Einzige Ausnahme ist der Stephansplatz. Der gesamte Platz ist vollflächig asphaltiert und Parkplatz für ca. 113 Autos. Wir dürfen aktuell gerade die Stadtverwaltung Konstanz begleiten – ein sehr spannender Prozess mit viel Bürgerbeteiligung und dem Ziel: diesen Parkplatz zu entsiegeln, seine historische Funktion als Klostergarten wieder aufleben zu lassen und einen vielfältigen grünen Klimaplatz zu schaffen.
Ende des Ausschnitts

Johann Senner
Landschaftsarchitekt, Büroinhaber Planstatt Senner
4-Wälder-Wirtschaft
Bäume pflanzen, säen, Sukzession zulassen, neue 4-Wälder-Wirtschaft
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Kompletter Beitrag auf Seiten 38 – 41 (digitale Inhaltsverzeichnis) / 37 – 40 (Broschüre)
Ausschnitt:
Seit langem beschäftigt sich die Planstatt mit der Frage:
„Lassen sich die Vorzüge der Nachhaltigkeit einer 4-Felder-Wirtschaft auch auf eine 4-Wälder-Wirtschaft im Bezug auf die Anlage und Pflege von öffentlichen Parks übertragen?“
Aus diesem Grund zunächst ein kurzer Exkurs in die Landwirtschaft:
Das Grundprinzip besteht darin, dass in der 4-Felder-Wirtschaft nach 3 Jahren einer intensiven Nutzung z.B. mit Getreide durch ein Jahr Brache (oder Hackfrüchte / Hülsenfrüchte) der Boden wieder regeneriert. Zwischenzeitlich werden auch standortspezifische Anbauphasen in der Landwirtschaft angewandt. Getreide, Raps, Zuckerrüben und Mais können nur wenige Jahre in Folge angebaut werden, da sonst der Boden zu einseitig ausgelaugt wird. Die Realität sieht mancherorts allerdings anders aus, wenn z.B. Maisflächen jahrelang dominieren.
Ende des Ausschnitts

Veranstaltungsteilnehmer
Diskussion – Fragen, Antworten, Ansichten, Akzente, Appelle…
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Kompletter Beitrag auf Seiten 42 – 43 (digitale Inhaltsverzeichnis) / 41 – 42 (Broschüre)
Ausschnitt:
Frage: “Ist Fassaden und Dachgrün tatsächlich so wichtig für das Stadtklima?”
Antwort Hr. Whitehead: “Dach- und Fassadenbegrünung leisten unter anderem durch Isolierung, Luftfiltrierung und Kühlung einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Mikroklimas.“
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Frage: “Machen Sie grundsätzlich diese Bestandsanalysen zum Boden Klima und Biodiversität?”
Antwort Hr. Senner: “Ja das gehört zu unserer Vita, die wir in der Charta Klima und Baumhainkonzepte der Planstatt Senner zu Grunde gelegt haben.”
Ende des Ausschnitts

