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Fliegerhorst Fürstenfeldbruck – Entwurfsprozess

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Fliegerhorst Fürstenfeldbruck – Entwurfsprozess

Der Entwurfsprozess: Fliegerhorst Fürstenfeldbruck – der städtebauliche und landschaftsplanerische Wettbewerb

Landschaftsarchitektur: Planstatt Senner | Architektur: Haas Cook Zemmrich | Nichtoffener 2-phasiger städtebaulicher und landschaftsplanerischer Planungswettbewerb Fliegerhorst Fürstenfeldbruck

Das Video gewährt einen Einblick in den hochkarätigen Planungswettbewerb für den Fliegerhorst Fürstenfeldbruck. Hierbei arbeiteten Architekten des haas cook zemmrich studio 2050 und Landschaftsarchitekten von Planstatt Senner an einem innovativen Konzept, das unter den fünf preisgekrönten Entwürfen, das für die zweite Phase des Wettbewerbs zur Bebauung des Militärgeländes ausgewählt wurde. Mit dem bevorstehenden Abzug der Bundeswehr innerhalb der nächsten fünf Jahre entsteht auf dem weitläufigen Gelände des Fliegerhorsts Fürstenfeldbruck die Vision eines florierenden neuen Stadtteils. Dieser soll nicht nur zahlreiche Wohnmöglichkeiten und Gewerbebetriebe beherbergen, sondern möglicherweise auch Raum für wissenschaftliche Einrichtungen bieten.

Im Video teilen die beteiligten Architekten und Landschaftsarchitekten ihre Einblicke in den Entwurfsprozess und ihre Herangehensweise an diese herausfordernde Aufgabe. Martin Haas von haas cook zemmrich studio 2050 erklärt: „Wir wollen natürlich nach den Kriterien der Nachhaltigkeit bauen: Wir nutzen, was wir finden, bauen so wenig wie möglich, nutzen nachwachsende Rohstoffe und entwickeln kompakte Bau- und Wohnformen.“ Seine Worte unterstreichen den Fokus auf umweltfreundliche und ressourcenschonende Bauweisen.

Fliegerhorst Fürstenfeldbruck Entwurfsprozess

Johann Senner von Planstatt Senner Landschaftsarchitektur betont die Bedeutung des Erhalts der Natur: „Wir lieben Bäume und tun alles dafür, dass es ihnen gut geht. Unsere Biologen, Bodenkundler und Forstwissenschaftler kennen sich bestens aus. Wir möchten den Bestand erhalten und neue Bäume hinzufügen, um den gesamten Bereich zu einem wahren Wohlfühlort zu machen.“ Diese Haltung verdeutlicht seine Hingabe zur natürlichen Umgebung und seine Bemühungen, eine harmonische Verbindung zwischen Architektur und Landschaft zu schaffen.

Lukas Hesping von haas cook zemmrich studio 2050 betont die Chancen, die der Fliegerhorst Fürstenfeldbruck für die Entwicklung eines Stadtteils bietet, der den Bedürfnissen der Menschen gerecht wird. Seine Aussagen zeigen das Engagement des Teams für eine sozial orientierte und bedarfsorientierte Stadtplanung. Insgesamt gibt das Video einen inspirierenden Einblick in die innovative und nachhaltige Gestaltung dieses zukünftigen Stadtteils und würdigt die engagierte Arbeit der beteiligten Architekten und Landschaftsarchitekten.

Preisgericht:

Die Idee, vier Quartiere mit eigener Identität zu entwickeln, ist überzeugend. Die sehr guten Proportionen der Freiräume ermöglicht neben der Gestaltung von qualitativ hochwertigen Aufenthaltsbereichen auch die Schaffung von Grünzonen, die nachhaltiges Regenwassermanagement ermöglichen. Die baulichen Hochpunkte als dominante Gebäude und der zentrale Platz in der Mitte sind städtebaulich strategisch gut platziert.

Stellungnahme des Preisgerichts

Die Entwurfsidee, vier Quartiere mit eigener Identität zu entwickeln, ist überzeugend. Die weiteren Potenzialflächen werden innerhalb des Quartiers angeordnet. Tiefergehende Aussagen zu Entwicklungsflächen in den Nachbarkommunen werden vermisst.

Der Entwurf besticht sowohl hinsichtlich der städtebaulichen als auch der freiraumplanerischen Qualität durch eine klare und kompakte Zuordnung. Der Freiraum gliedert sich in vielfältige Typologien, die sich sinnvoll aus dem Bestand entwickeln. Das Angebot einer breiten Palette an Möglichkeiten für Besucher und Bewohner wird sehr positiv bewertet. Hervorzuheben ist der Kilometerpark als begleitender Grünraum zum Kilometerbau, der immer wieder sehr gut gewählte Anknüpfungspunkte in die angrenzenden Quartiere akzentuiert. Die im Bestand bereits vorhandene Rhythmisierung in West-Ost Richtung wird aufgenommen und klug weiterentwickelt. Der Fliegerhorstpark setzt eine wohltuende Zäsur in Nord-Südrichtung, bietet gleichzeitig aber auch Flächen für eine sinnvolle Erweiterung der Bebauung. Das Aktivquartier bietet ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Grünflächen und Versiegelung. Die sehr guten Proportionen der Freiräume ermöglichen neben der Gestaltung von qualitativ hochwertigen Aufenthaltsräumen auch die Schaffung von blau-grünen Infrastrukturen. Die Hochpunkte sind als städtebauliche Dominanten und auch hinsichtlich der Verschattung gut platziert. Der zentrale Platz in der Mitte der vier Quartiere ist strategisch gut positioniert und durchdacht.

Aus Sicht des Denkmalschutzes wird der Querriegel am Paradeplatz kritisch gesehen, insbesondere wegen der geringen visuellen Durchlässigkeit und wegen des Hochpunktes an dieser Stelle. Die Bebauung im Westen rückt sehr nah an das Denkmal heran. Sie sollte mehr abrücken und in der Höhe den Bestand nicht überschreiten. Eine Umnutzung des Parkplatzes ist möglich, der Bestand sollte jedoch substantiell respektiert werden.

Der Entwurf gibt dem geplanten Erinnerungsort ausreichend Raum, um ihn auch später als authentischen Platz wahrnehmen zu können und in eine entsprechende Erinnerungskultur zu implementieren.

Es sollte geprüft werden, ob Forschungscluster und Technologiepark besser miteinander vernetzt und Gebäudetypologien entwickelt werden können, die beides miteinander besser verzahnen.

Der Erhalt der bestehenden Sportanlagen ist positiv zu bewerten, auch ihre Lage zu dem geplanten Schulzentrum ist günstig. Das vorgeschlagene Freibad am Standort der bestehenden Sporthalle erscheint nicht sinnvoll.

Das Erschließungskonzept mit einer versetzten MIV-Erschließung, welche Schleichverkehr reduziert, ist überzeugend. Eine maßgebliche Stärke der Arbeit liegt in der Bündelung des hochrangigen ÖPNV auf einer zentralen Achse, von der eine untergeordnete Linie zur Feinerschließung abzweigt. Im Osten und Westen entstehen ÖPNV-Knotenpunkte, an denen häufige Abfahrten möglich sind. Der Kfz-Verkehr wird mit mehreren Verschwenkungen am Rand der Quartiere durch das Areal geführt, was eine Nutzung als Schleichweg unattraktiv erscheinen lässt. Die dezentral angeordneten Quartiersgaragen sind aus schalltechnischer Sicht an der Haupterschließungsstraße in den Wohnquartieren gut angeordnet. Das Fehlen einer S-Bahn-Trasse wird als Mangel gesehen.

Die Verfasser entwickeln erkennbar ihren Entwurf aus den Kriterien der Nachhaltigkeit, was sich in der städtebaulichen Setzung wiederfindet. Die keilförmige Figur des südlichen Teils des Technologieparks sollte hinsichtlich der Belichtung mit Tageslicht optimiert werden.

Kompakte Baufelder führen zu einer wirtschaftlichen Grundhaltung der Entwicklung. Die Einbeziehung der Bestandsbauten führt auch zu einer Verbesserung der Vermarktbarkeit. Eine abschnittsweise Realisierung erscheint möglich.

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