
Bürgerbeteiligungen Hirrlingen
GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT HIRRLINGEN
Worum geht es?
Mit dem Ziel den Weg für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde Hirrlingen aufzuzeigen wurde ein Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) aufgestellt. Gemeindeentwicklungskonzepte verfolgen das Ziel im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes Anpassungsstrategien im Bereich der kommunalen Entwicklung aufzuzeigen.
Das GEK ist ein Planungsinstrument, dass auf einen Zeithorizont von 15 Jahren angelegt ist. Es bildet eine Orientierungshilfe für Gemeinden öffentliche und private Planungen, sowie Projekte mit gesamtstädtischen Zielrahmen und hinsichtlich regionaler Synergien einzuordnen. Dabei dient ein GEK auch als ein Controllinginstrument, mit dessen Hilfe überprüft werden kann, inwiefern die Gemeinde ihre gesetzten Ziele erreicht hat.
Außerdem helfen Gemeindeentwicklungskonzepte dabei Investitionen bedarfsgerecht zu steuern, limitierte finanzielle Mittel optimal zu nutzen und Synergieeffekte auf Gemeindeebene zu fördern.
gemeinsam Heimat gestalten
Ein wesentlicher Bestandteil des GEK ist die Partizipation und Einbindung der Bewohner Hirrlingens. Dabei sollte die Bevölkerung im Rahmen einer Öffentlichkeitsbeteiligung in Form eines Bürgerspaziergangs und zwei Workshops in die Arbeit der Planer*innen von Planstatt Senner eingebunden werden. Gemeinsam mit den Bürgern wurde ein Leitbild für Hirrlingen entwickelt. Zu den Handlungsfeldern „Klima und Freiraum“, „Verkehr und Mobilität“, „Gewerbe und Handel“ und „Kultur und Soziales“ wurden im Laufe der Bürgerbeteiligung Schwerpunkträume in Hirrlingen definiert. Diese befinden sich um das historische Zentrum Hirrlingens. Aus den Ideen und Zeichnungen der Bürger wurden drei getrennte Entwürfe für Schlossweiherplatz, Schlosswiese und Marktstraße entwickelt.
Methodik und Prozess
Die Erarbeitung des Gemeindeentwicklungskonzepts (GEK) ist ein Prozess in mehreren Phasen und unterschiedlichen Ebenen. Nach der Beauftragung des Planungsbüros Planstatt Senner aus Überlingen, wurde mit der Analyse des Bestands unter dem Titel „Sammeln und Jagen“ begonnen. Nach der ersten Analysephase wurde ein erster öffentlicher Bürgerworkshop in der Gemeindehalle Hirrlingens begangen. Dort entwickelten Bürger Hirrlingens nach einem gemeinsamen Bürgerspaziergang im Verbund mit Fachplanern Leitbilder, Ziele und Ideen für Hirrlingen. Nach Auswertung der Ergebnisse des ersten Bürgerworkshops stellte das Planungsbüro Planstatt Senner einen Zwischenstand der Planungen der Gemeinde vor. Daraufhin flossen die Ergebnisse der Bürgerworkshops und das Feedback der Gemeinde in die zur gleichen Zeit von Planstatt Senner erstellte Stärken und Schwächen Analyse ein.
Danach begann die vertiefende Phase innerhalb des Prozesses der Erstellung des GEK. Planstatt Senner bündelte die integrativ erarbeiteten Ergebnisse und Ideen in ein erstes Konzept mit Handlungsfeldern und Schwerpunkträume innerhalb Hirrlingens. Mit diesen Ausarbeitungen wurde ein zweiter Bürgerworkshop organisiert. Eine kreative öffentliche Beteiligung vor Ort erarbeite in zwei Phasen Ideen und Maßnahmen zu den vier entwickelten Handlungsfeldern und diskutierte die konkreten Ziele des Gemeindeentwicklungskonzepts zunächst in Gruppen und darauf im Plenum. Nach Beendigung des zweiten Bürgerworkshops wurden die Ergebnisse ausgewertet und erneut der Gemeinde präsentiert und diskutiert. Die parallel vom Planungsbüro erstellten Entwürfe und Strategien wurden auf die Ergebnisse des Bürgerworkshops angepasst und weiterentwickelt. Außerdem wurden insbesondere die Themenbereiche Klima und Freiraum in den regionalen Kontext weiter eingebunden. Auch die drei gewählten Schwerpunkträume wurden um die ideenreichen Vorschläge der Bürger Hirrlingens ergänzt und der deren Kosten nach aktuellem Stand eingeschätzt.
Bürgerbeteiligungen | Bürgerworkshops
Die Beteiligung und Aktivierung der Bürger ist für die Erarbeitung eines Gemeindeentwicklungskonzepts ein zentraler Bestandteil. Das Ziel ist gemeinsam die Stärken und Schwächen einer Gemeinde herauszuarbeiten und einen kreativen und konstruktiven Austausch zwischen allen Teilnehmern zu fördern. So werden im Rahmen des Beteiligungsprozesses Ideen für die Schwerpunkträume gesammelt, um daraus inklusive Konzepte zu gestalten.
Im Rahmen des Gemeindeentwicklungskonzept wurde in Hirrlingen im Jahr 2022 zwei Bürgerbeteiligungen durchgeführt, am 05.05.2022 und 28.05.2022.
Die Ideen und Visionen von insgesamt über 70 Teilnehmern, wie die Gemeinde ihren Ort aufwerten kann, mündeten in das integrierte Gemeindeentwicklungskonzept. Sowohl junge als auch ältere Menschen, Vereinsmitglieder sowie des Ortschafts- und Gemeinderats haben an dem Prozess teilgenommen. Entsprechend vielseitig waren die Diskussionen, die zu den Visionen und Gestaltungsvorschlägen führten.
Im Rahmen des ersten Bürgerworkshops wurde zuerst ein gemeinsamer Spaziergang von Bürgern, Verwaltung und Planern begangen. Hierbei wurden die Orte innerhalb des Fokusbereiches um das Ortszentrum besichtigt und Potenziale sowie Defizite besprochen. Nach dem Spaziergang wurde anhand von Steck- und Fähnchenmodellen, sowie Plänen inklusiv zu den Themenbereichen der Handlungsfelder gearbeitet.
Im Rahmen des zweiten Bürgerworkshops wurden nach einer Zusammenfassung des aktuellen Bearbeitungsstands weitere Ideen und Maßnahmen für gesamt Hirrlingen und für die Schwerpunkträume gesammelt. Aus den Ergebnissen der zwei Bürgerworkshops wurden Entwicklungsziele, Maßnahmen und Konzepte für die gesamte Gemeinde und für die Schwerpunkträume entwickelt.
Herr Senner vom Büro Planstatt Senner aus Überlingen, das für die Moderation der Bürgerbeteiligung beauftragt wurde, stellte das Büro vor und führte die Bürger entlang der geplanten Route von Station zu Station. Beim Spaziergang wurden insbesondere an den 13 Stationen verschiedene Themen angesprochen und von den Bürgern Vorschläge zur Verbesserung der Situation im Ort gesammelt. Auch nach dem Spaziergang gab es noch einmal die Möglichkeit über verschiedene Themen zu diskutieren und Ideen auf Notizzettel aufzuschreiben.
Themenfeldern Baukultur, Verkehr, Landschaftsschutz und Dorfplatzgestaltung mitzuarbeiten.
Als Einführung geben Herr Senner und Frau Schaub von der Planstatt Senner einen Überblick, was seit der Auftaktveranstaltung, dem Bürgerspaziergang geschehen ist und wie die Ideen aus der Bevölkerung in die Planung eingeflossen sind. Beim Bürgerspaziergang wurden bereits viele Stärken und Schwächen im Bereich Verkehr und Ortsbild attestiert. Für die einzelnen Handlungsfelder und insbesondere für die Gestaltung des Dorfplatzes wurden Ziele und bereits Vorschläge für konkrete Maßnahmen formuliert.
Herr Senner und Frau Schaub erläutern in ihrer Präsentation die Ziele des Entwicklungskonzeptes, den Entwicklungsprozess, indem ein wichtiger Baustein die Bürgerbeteiligung darstellt, sowie die Analyse, bei der Stärken sowie Schwachstellen der Ortschaft näher betrachtet wurden.
Bürger ihre Vorstellungen, Ideen und Visionen mit einbringen. Die Bürger hatten in 4 x 20 Minuten Blöcken, die Gelegenheit an vier Thementischen mit den Planern über Ideen zu diskutieren und Maßnahmen weiterzuentwickeln. Nach intensiver Arbeit fassten die Moderatoren die Ergebnisse der Diskussion im Plenum zusammen.